EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing)
Wie funktioniert Eye Movement Desensitization and Reprocessing (EMDR)?
Das „Tapen“ auf die Knie oder Handrücken aktiviert die rechte und linke Gehirnhälfte und ermöglicht einen intensiveren Verarbeitungsprozess. Neuronale Untersuchungen haben ergeben, dass das Gehirn auch noch im Erwachsenenalter neue Synapsen (Verbindungen zwischen Nerven- und Sinneszellen) bilden kann. Augenbewegungen unterstützen diesen Prozess. Ähnlich den REM-Schlaf Phasen (rapid eye movement), in denen eine intensive Informationsverarbeitung und Stressbewältigung stattfindet, nutzen wir die Bewegung der Augen für eine verbesserte Verarbeitung von Traumata. Wir können das traumatische Erlebnis nicht löschen, doch verliert es seinen mächtigen Einfluss auf unser Leben und Handeln. Die meisten Menschen empfinden die Verarbeitung als große psychische Entlastung. Emotionale Stressmuster und körperliche Symptome können sich lösen, Selbstheilungskräfte werden aktiviert und neue Lebensstrategien eröffnen sich.
Wann wird EMDR angewendet?
- - Nach traumatischen Erlebnissen und allen seelisch belastenden Erfahrungen
- - Anpassungsstörungen
- - Trauer und Verlusterfahrungen
- - Ängsten
- - Depressionen
- - Belastungsreaktionen nach traumatischen Erfahrungen, auch bei Kindern
Wie verläuft eine EMDR Sitzung?
Ein kostenloses Kennenlernen ermöglicht einen vertrauensbildenden Start und ein grobes Erfassen der Thematik. Zu Beginn der Therapie etablieren wir eine Ressource, die ihnen durch intensiv gefühlte innere Bilder, Kraft und Entspannung bringen und für alle zukünftig belastenden Situationen eine Rettungsinsel sein können.
Über den Atem und mit Hilfe einfacher verbaler Suggestionen begleite ich sie in einen Zustand der Entspannung. Um die Gefahr einer Retraumatisierung auszuschließen gehen wir achtsam und vorsichtig in Kontakt mit der traumatischen Erfahrung. Das Tapen auf die Knie oder Handrücken fördert eine Stimulation beider Gehirnhälften. Blockierte Erinnerungen können sich zeigen und verarbeitet werden. Augenbewegungen unterstützen diesen Prozess der Verarbeitung.
Meist zeigt sich im Verlauf der Sitzung eine deutliche Entlastung der erinnerten Erfahrung und körperliche Entspannung breitet sich aus. Der psychische Druck lässt nach und positive Gedanken stellen sich ein. In manchen Fällen und je nach Schwere des Themas braucht es mehrere Sitzungen, um noch tieferliegende Schichten zu erreichen und eine dauerhafte Wirkung zu erzielen.
„Liebe ist das einzige, das wächst, indem wir es verschwenden“ - Ricarda Huch